Lifestyle und die gesunden Acht

Die häufigsten Todesursachen sind lebensstil-bedingt. Zu diesem Schluss kamen Murray und Kollegen in ihrem kürzlich veröffentlichten Artikel in The Lancet.

Es wurden die Sterblichkeit, die YLLs = years of life lost (engl. für verlorene Lebensjahre), die    YLDs = years lived with disability/disease (engl. für Lebensjahre mit Behinderung oder Krankheit) und die Summe aus YLL + YLD = DALY (disability-adjusted life years) für 87 Risikofaktoren in 204 Ländern und Territorien untersucht. In den Fokus genommen wurden Risikofaktoren von 1990 bis 2019 sowie von 2010 bis 2019. Hoher systolischer Blutdruck war 2019 mit 10,8 Millionen Todesfällen der höchste Risikofaktor für weltweite Todesfälle bei den Frauen, bei den Männern Tabakkonsum mit 8,71 Millionen Todesfällen. Die Belastung durch Risikofaktoren variierte stark je nach Altersgruppe und Standort.

Auch wenn gewisse genetische sowie umweltbedingte Einflussfaktoren eine Rolle spielen, lässt sich nicht abstreiten, dass der individuelle Lebensstil einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit, Krankheitsrisiken und auch die Sterblichkeit hat.

An diese Erkenntnisse anknüpfend hat ein Forscherteam auf der internationalen Konferenz „Nutrition 2023“ in Boston die Analyse einer Langzeituntersuchung ehemaliger Angehöriger des amerikanischen Militärs präsentiert. Auch sie kommen zu dem Ergebnis, dass der Lebensstil die Lebenserwartung erheblich beeinflusst.

  • Mit einem gesunden Lebensstil können 40-jährige Männer demnach im Durchschnitt 23,7 Jahre länger leben als mit einem sehr schädlichen
  • Bei Frauen beträgt dieser Unterschied 22,6 Jahre

Das Team um Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois hatte Daten von über 700.000 US-Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert. Als gesunder Lebensstil wurden acht Gewohnheiten definiert:

  • körperlich aktiv sein
  •  nicht rauchen
  •  gut mit Stress umgehen können
  •  sich gut ernähren
  •  Alkohol in Maßen
  •  gut und regelmäßig schlafen
  •  positive soziale Beziehungen pflegen
  •  nicht von Opioid-Schmerzmitteln abhängig sein

Als größte Risikofaktoren gelten laut der Studie:

  •     eine geringe körperliche Aktivität
  •     Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln
  •     Rauchen

Veteranen, die die acht Lebensgewohnheiten übernahmen, hatten ein um 13 % geringeres Sterberisiko als diejenigen, die keine anwendeten.

Den Forschern zufolge unterstreichen die Ergebnisse die Rolle von Lebensstilfaktoren bei der Entstehung chronischer Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen und Typ-2-Diabetes, die zu vorzeitiger Behinderung und Tod führen. Die Ergebnisse tragen auch dazu bei, zu quantifizieren, inwieweit eine gesunde Lebensweise Menschen dabei helfen kann, das Risiko solcher Krankheiten zu verringern und länger zu leben. 

https://www.eurekalert.org/multimedia/991879

In jüngeren Jahren ist der geschätzte Anstieg der Lebenserwartung durch die Übernahme der acht Faktoren für einen gesunden Lebensstil größer als im höheren Alter, jedoch kann auch dort die Übernahme gesünderer Gewohnheiten immer noch dazu beitragen, länger zu leben.

Literatur:

  • Murray, C. J. et al. (2020). Global burden of 87 risk factors in 204 countries and territories, 1990–2019: A systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. The Lancet, 396(10258), 1223–1249. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(20)30752-2
  • Nguyen X, et al. Eight modifiable lifestyle factors associated with increased life expectancy among 719,147 U.S. veterans. Presented at: NUTRITION; July 22-25, 2023; Boston.

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